Das beste Potenzial: Junge Alte
Das beste Potenzial
Wer sich allein auf den Nachwuchs verlässt, ist wohl bald verlassen: denn immer häufiger bleibt die jüngere Generation hinter den Erwartungen zurück. Es fängt schon an beim Unwillen, sich fortzupflanzen. Auch im Konsum lassen die Jungen nach. Während sie derzeit häufig um ihren Arbeitsplatz bangen und daneben Eigenheim oder Neuwagen abstottern, sind viele Ältere bereits schuldenfrei. Sie haben ausgesorgt und mehr Geld zur freien Verfügung. In der Arbeitswelt ist die reifere Persönlichkeit wieder gefragt, da sie meist gut ausgebildet und über einen großen Erfahrungsschatz verfügt. Kein Wunder angesichts der zahllosen Flops, die sich Jungmanager in den vergangenen Jahren geleistet haben.
Egal, ob das in Ehren ergraute Völkchen als Selpies, Best Ager, Jungsenioren oder Master Consumer etikettiert wird: Die Diskussion über die Zielgruppe der "jungen Alten" ist fast ebenso alt wie die Zielgruppe selbst. "Alte Leute können jung sein" und deshalb kann man nur davor warnen, Menschen über 45, deren Einstellungen und Bedürfnisse, falsch einzuschätzen und ausschließlich an ihrem Alter fest zu machen. Statt Schablonendenken ist eine individuelle Betrachtung gefordert.
Auf den Einzelnen kommt es an
Der Kreis der reiferen Mitbürger hat angesichts der schlechten Wirtschaftslage das größte Wachstumspotenzial. Während die Jüngeren um ihren Arbeitsplatz, ihre finanzielle Absicherung und ihre Zukunft bangen, haben viele Ältere ausgesorgt und sind schuldenfrei. Außerdem sind sie unternehmungslustig, haben Zeit und sind meist sehr gut ausgebildet.
Die Generation 50 plus ist ein hochinteressanter Markt mit überdurchschnittlich viel Geld, Zeit und Aufmerksamkeit - und der einzige, der nicht schrumpft sondern wächst.
Mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen gibt an, dass das äußerliche Erscheinungsbild, Vitalität und eine gesunde Lebensweise für sie wichtig sind. 1992 waren es erst zwei von fünf Befragten. Und selbst bei den über 70-Jährigen legen heute noch 45 Prozent wert auf ein attraktives Äußeres.
"GUT DRAUF" zu sein, ist wohl der wichtigste Schritt ein erfülltes, erfolgreiches und glückliches Leben zu führen.
Im Gegensatz zu ihren Nachkommen finden Senioren Geiz nicht geil. Fast die Hälfte ist bereit, beim Kauf von Produkten für gute Qualität und gute Beratung etwas mehr zu zahlen. Am wenigsten auf den Preis schauen die Älteren bei Kaffee und Gesundheitsprodukten.
Wer diese "reife Generation" zum alten Eisen zählt begeht einen großen Fehler. Die Entwicklung der Zahl älterer Computer- und Internet-Nutzer und die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik wächst unaufhaltsam.
Mehr Infos unter "Das beste Potential - Infos & Literatur"
Hier die der obigen Analyse zugrunde liegenden Statistiken (Quelle: OECD / Statistisches Bundesamt / ARD):